Allgemeines
Bei einer VZV-Enzephalitis zeigt sich in erster Linie eine Vaskulopathie als Ursache. Anzeichen von Gefäßwanddefekten, sowie der Nachweis von VZV-DNA in betroffenen Gefäßen, Einschlusskörper und multinukleäre Riesenzellen wurden nachgewiesen. Eine defekte Blut-Hirn-Schranke erleichtert die Diffusion des Virus vom Liquor zum peripheren Blut und führt aufgrund der Leckage im EDTA-Blut zu einer nachweisbar höheren Viruslast bei Enzephalitispatienten.
Der VZV-DNA-Nachweis mittels PCR ist qualitativ und besitzt hohe Sensitivität und Spezifität (ca. 95 %). Der Nachweis von viraler VZV-DNA im Liquor deutet in der Regel auf eine aktive, nicht latente Infektion hin. Die virale Last ist in den ersten Tagen nach Beginn der neurologischen Symptome am größten und somit auch die Positiv-Rate der PCR als zu einem späteren Zeitpunkt der Liquorpunktion. Dieser Test ist nur sinnvoll für Patienten mit einer Anamnese und/oder Symptomen im Zusammenhang mit einer VZV-Infektion zu verwenden und muss im klinisch mit dem Krankheitsbild interpretiert werden. Der Test hat wenig Aussagekraft bei asymptomatischen Patienten.
Laborbefunde: Serologische VZV-IgG/IgM-Antikörperteste positiv, Liquorbefunde bei Zostermeningits: Zellzahl bis >1000, Eiweißerhöhung (0,7-1g/l), bei Zostermyelitis: Zellzahl meist <50, Eiweißerhöhung.
Weitere Teste: Reiber-Schema zur Identifizierung einer Blut-Hirn-Schrankenstörung und VZV-Antikörper-Index aus Serum/Liquor-Paar, ev. differentialdiagnostisch oligoklonale Banden zum Ausschluß einer MS, da VZV auf eine mögliche Rolle bei der Pathogenese von MS hindeutet.
Bewertung
Positiver VZV DNA-Nachweis im Liquor: bei akuter VZV-Infektion oder subklinischer Reaktivierung der VZV-Infektion, Koinfektion bei HIV-infizierten Patienten in Verbindung mit Manifestationen von neurologischen Erkrankungen und dem Vorhandensein oder Fehlen von Schleimhautläsionen des VZV. Bei Patienten mit positivem DNA-Nachweis und klinisch nachweisbarer ZNS-Infektion kann der VZV-DNA im Serum mittels PCR fehlen.
Negativer VZV DNA-Nachweis im Liquor: das Fehlen einer nachweisbaren VZV-DNA im Liquor schließt eine Infektion mit dem VZV nicht aus oder dass keine neurologischen Komplikationen auftreten können. Eine antivirale Behandlung kann die VZV-Replikation im ZNS beeinflussen und auf das Testergebnis einwirken.
Indikation
Bei V.a. eine akute ZNS-Infektion (Meningitis, Enzephalitis) bei klinisch oder serologischem Verdacht eines bestehenden oder akuten Zosters, bei Fazialisparese
Verwendung in