Allgemeines
Ethylenglycol (MEG, Trivialname Glycol bzw. Glykol, "Glysantin") findet Verwendung als Frostschutzmittel im Kühlwasser von Kraftfahrzeugen und zur Enteisung von Flugzeugen; als Kühl- und Schmiermittel bei Hochleistungsmotoren; gelegentlich auch als Desinfektionsmittel für große Räume; wichtiges Zwischenprodukt zur Herstellung von Polyethylenterephthalat, einem wichtigen Polyester und zur Herstellung von Dioxan (Lösungsmittel). Des Weiteren findet Ethylenglycol als Absorptionsmittel für die Entfernung von Wasserdampf aus Erd- und Raffineriegas oder Kreislaufgasen der Hydroraffination Anwendung.
Stoffwechsel: Ethylenglykol wird über den Magen-Darm-Trakt schnell resorbiert. Die höchsten Plasmakonzentrationen von Ethylenglykol sind 1-6 Stunden nach Exposition zu messen. Die dermale Resorption ist schlecht, und stellt nur bei nicht intakter Hautoberfläche ein Risiko dar. In der Leber wird Ethylenglykol durch die Enzyme Alkoholdehydrogenase und Aldehyddehydrogenase metabolisiert. Bei dieser metabolischen Umwandlung entstehen unter anderen: Glycoaldehyd, Glycolsäure, Glyoxylsäure und Oxalsäure. Die Ausscheidung der Metaboliten, wie auch des Ausgangsstoffs erfolgt über die Nieren. Die Plasmahalbwertszeit von Ethylenglykol beträgt etwa 3 Stunden. Wegen Sättigung der Alkoholdehydrogenase ist die Plasmahalbwertszeit im Vergiftungsfall verlängert.
Toxizität: Ethylenglycol wirkt reizend auf Schleimhäute, vor allem des Auges. Bei hohen Dosen wirkt es zudem toxisch auf Nervengewebe, es kommt zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen und Nierenschädigung.
Schlüsselworte
ethylenglycol, Glysantin, Glykol, Glycol
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