VIP

Allgemeines

Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) bezeichnet ein gastrointestinales Peptidhormon, das aus 28 Aminosäuren besteht. VIP wird im Duodenum gebildet, wenn dort die Fettverdauung iniziiert wird. Es weist Ähnlichkeit zu Glucagon und Secretin in seiner chemischen Struktur und Wirkung auf. VIP wirkt als Neurotransmitter und Neuromodulator in den Neuronen des zentralen Nervensystems und in parasympathetischen Nervenfasern. Seine Halbwertszeit im Blut beträgt etwa zwei Minuten.
Die biologischen Funktionen von VIP werden über zwei Rezeptoren vom Typ 1 (VPAC1R) und Typ 2 (VPAC2R) vermittelt. VIP bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in Magen, Darm, Trachea und Bronchien sowie der Blutgefäße und ist damit auch ein systemischer wie pulmonalarterieller Vasodilatator. VIP steigert auch die Sekretion von Bicarbonat in Darm, Pankreas und Leber und hemmt die Magensäure-Sekretion. Ebenso greift VIP in die Regulation der Schleimproduktion in den Atemwegen ein und hemmt zusätzlich die Blutgerinnung. Einige Tumoren, die von den Inselzellen des Pankreas oder vom Nervengewebe des Gastrointestinaltrakts ausgehen (VIPome), sezernieren mitunter exzessive Mengen von VIP, die zu chronischen, wässrigen Durchfällen führen.

Präanalyse

1.  Ca. 2,7 ml EDTA-Blut abnehmen, sofort in das mit Aprotinin (=Trasylol) präparierte Glasröhrchen (kann im Labor angefordert werden) überführen, gut schwenken und zentrifugieren.
2.  Danach das mit Aprotinin (=Trasylol) stabilisierte EDTA-Plasma in ein weiteres Glasröhrchen (beschriftet mit: EDTA-Plasma Trasylol zur VIP-Bestimmung) überführen und einfrieren.
3.  Bei Versand mit einer Gefrierbox sollte das Plasma eingefroren sein.
4.  Andere Untersuchungen können aus der Probe nicht durchgeführt werden.

Bewertung

Erhöht bei: Verner-Morrison-Syndrom, (Synonyme: VIPom, WDHA-Syndrom, pankreatische Cholera), Neuroblastom und Ganglioneurom, Phäochromozytom mit Anteilen von VIP-sezernierenden Zellen.

Schlüsselworte

VIP