Herpes simplex-Virus (HSV) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Serum
1 ml
CLIA
Liquor
ELISA
HSV 1/2-IgM
IgM combi test
Serum
1 ml
CLIA
Bronchial-Lavage
PCR
EDTA-Blut
PCR
Liquor
1 ml
PCR
Bronchial-Lavage
PCR
EDTA-Blut
PCR
Liquor
1 ml
PCR
HSV Typ-1 DNA
Nachweisgrenze: 400 Genomäquivalente/ml
Abstrich
PCR
Serum
1 ml
CLIA

Herpes simplex-Virus (HSV)

Allgemeines

HSV hat ein lineares, doppelsträngiges lineares DNA-Genom, mit einer Größe von 152 Kilobasenpaaren. Typ Herpes-simplex-I (Herpes labialis, HSV-1) und Typ Herpes-simplex-II (Herpes genitalis, HSV-2) haben zu etwa 50% homologe Sequenzen. Durchseuchungsrate im Erwachsenenalter ist ca. 95%. HS-Viren sind sexuell übertragbar. Eine vorausgegangene HSV-1-Infektion schützt nicht vor HSV-2-Infektionen und umgekehrt. Inkubationszeit ca. 3-7 Tage, Dauer bei unkompliziertem Verlauf ca. 1-2 Wochen.
Erstinfektionen spielen sich meist im orofazialen Bereich ab, wandern zentrifugal in die Peripherie und befallen weitere Hautbezirke. Eine klinische Manifestation ist nicht immer damit verbunden. Als Auslöser einer endogenen Reaktivierung kommen vielfältige Mechanismen in Frage, wie z.B. UV-Licht, mechanische Hautreizungen, Streß, Immunsuppression, Tumoren etc.
Erkrankungen durch HSV-1 (Herpes labialis): mukokutane Infektionen oberhalb der Gürtellinie, Ekzema herpeticum, Zooster oticum, evtl. mit Facialisparese, Gingivostomatitis, Herpes simplex, Keratokonjunktivitis, Herpes corneae, Inokulationsherpes, Herpesencephalitis: gilt als die folgenschwerste HSV-Erkrankung und tritt häufiger (70%) bei seropositiven klinisch erkrankten Personen auf, Behandlungsbeginn mit Aciclovir (Zovirax) ohne Abwarten der virologischen Befunde.
Erkrankungen durch HSV-2 (Herpes genitalis): mukokutane genitale Infektionen, Vulvovaginitis, Herpes genitalis, herpetische Proktitis, Inokulationsherpes, Ekzema herpeticum, Meningoencephalitis, Herpes neonatorum.
Schwangerschaft: Erhöhte Spontanabortrate oder vorzeitige Geburt möglich, jedoch sind keine Embryopathien bekannt. Primärinfektionen der Mutter mit HSV-2 häufen sich im letzten Trimenon. Die Infektion des Neugeborenen erfolgt in der Regel über den Geburtstrakt. Bei Reaktivierungen von HSV-2 bei der Schwangeren erkranken ca. 5% der Ungeborenen, wird hingegen eine Schwangere primär mit HSV-2 infiziert, infizieren sich ca. 50% der Feten während der Geburt. Nur durch den Nachweis einer Serokonversion bei der Mutter kann eine eindeutige Zuordnung einer klinisch-manifesten Herpesinfetion als Primärinfektion erfolgen.