Allgemeines
Wismut findet Verwendung als Legierungsbestandteil niedrigschmelzender Legierungen, als Legierungselement in Automatenstählen, als Sinterhilfsmittel in der technischen Keramik verwendet; außerdem in Lacken, Dispersionsfarben für den Fassadeneinsatz, Kunststoffen und Druckfarben.
Medizinische Verwendung: Bismutverbindungen wie Dibismut-tris(tetraoxodialuminat), Bismutoxidnitrat (Bismutsubnitrat, basisches Bismutnitrat) finden als Reserve-Medikamente gegen Magen-Darm-Geschwüre Verwendung, da sie die Abheilung von Geschwüren und die Eradikation von Helicobacter pylori fördern (Quadruple-Therapie). Bismutverbindungen werden daneben zum Teil noch bei Durchfällen als Adstringentien sowie geruchsmildernd bei Mundgeruch und Flatulenz verwendet. Daneben werden einige Verbindungen als Antiseptikum eingesetzt.
Toxizität: Eine akute Bismutvergiftung (Bismutismus) ist aufgrund der schlechten Resorption im Magen-Darm-Trakt selten. Sie ähnelt weitgehend einer Quecksilbervergiftung mit Übelkeit und erbrechen. Typisch sind das Auftreten eines schiefergrauen bis schwarzen Bismutsaums (Bismutsulfid-Ablagerung) an der Mundschleimhaut mit Ausbildung einer Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) und Gingivitis (mit Zahnlockerung, -ausfall), Darmentzündungen (Enteritis) mit Durchfällen sowie Nierenschäden (Bismutnephropathie).
Chronische Vergiftungen imponieren mit Polyneuropathie, Schwäche, Appetitlosigkeit, Fieber, und gelegentlich mit einer allergisierender Wirkung (Typ IV-Reaktion). Nach langandauernder Behandlung der Gastritis und Magenulcera mit Wismut-Präparaten kann es zu neuritischen Beschwerden kommen. Symptome einer chron. Intoxikation sind Schwäche, Appetitlosigkeit, Fieber, rheumat. Beschwerden.