5-Alpha-Reduktase-Gen (SRD5A2) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
SRD5A2
5-Alpha-Reduktase-Gen (SRD5A2)
OMIM: 264600 Einverständniserklärung nach dem GenDG erforderlich !
EDTA-Blut
3-5 ml
GEN

5-Alpha-Reduktase-Gen (SRD5A2)

Allgemeines

Die 5-alpha-Reduktase existiert mit zwei Isoformen: während 5-alpha-Reduktase Typ 1 durch ein Gen auf dem Chromosom 5 (5p15) kodiert und hauptsächlich in Haut und Leber gefunden wird, wird 5-alpha-Reduktase Typ 2 von einem Gen (SRD5A2) auf Chromosom 2 (2p23) kodiert und vorwiegend im Genitalgewebe exprimiert. Damit stellt das Typ 2-Enzym das Schlüsselenzym für die Umwandlung von Testosteron zu DHT dar.
Der 5-alpha-Reduktase-Mangel ist die häufigste genetische Ursache für zwittrige Genitalien bei männlichen Individuen. Der Erbgang ist autosomal rezessiv. Es handelt sich um eine Störung der Androgenwirkung im Rahmen der Umwandlung von Testosteron in die aktive Form Dihydrotestosteron (DHT) in den Rezeptor-gesteuerten Zielzellen. Obwohl Testosteron und DHT über den gleichen Rezeptor wirken, ist ihre Wirkung unterschiedlich. Während Testosteron die Differenzierung der Wolff'schen Gänge induziert, ist DHT für die äußerliche Virilisierung und auch für das Wachstum und die Differenzierung der Prostata verantwortlich. Inaktivierende Mutationen im 5-alpha-Reduktase-Gen (SRD5A2-Gen) können je nach Einfluss der Mutation auf die Enzymaktivität graduelle oder komplette Entwicklungsstörungen des männlichen Genitale hervorrufen. In den schweren Fällen liegt ein kompletter Pseudohermaphroditismus masculinus vor.
Weiterhin gibt es einen statistischen Zusammenhang zwischen der Aktivität des SRD5A2-Proteins und der Proliferation des Prostata-Gewebes gibt. So wird eine erhöhte Aktivität der 5-alpha-Reduktase mit einem gesteigerten Risiko für Prostata-Krebs assoziiert. Zwei Polymorphismen (A49T; V89L) im Exon 1 des SRD5A2-Gens beeinflussen die Aktivität dieses Enzyms. Daher läßt sich durch die Bestimmung dieser Polymorphismen eine Aussage über die Prädisposition des Patienten, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, machen.

Indikation

auffällige Werte von PSA, DHT oder Androstandiol-Glucuronid, positive Familienanamnese für das Auftreten von Prostatakarzinomen, Risikoabschätzung für ein Prostatakarzinom;
zwittrige Genitalien bei männlichem Karyotyp, äußeres weibliches Genitale mit Klitorishypertrophie, erhöhter Testosteron-/DHT-Quotient

Schlüsselworte

SDR5A2

  • Patienteneinwilligung erforderlich

Verwendung in