MCAD-Gen Sequenzanalyse | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
MCADSE
MCAD-Gen Sequenzanalyse
OMIM: 201450 Einverständniserklärung nach dem GenDG erforderlich !
EDTA-Blut
3-5 ml
PCR

MCAD-Gen Sequenzanalyse

Allgemeines

Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine Abbaustörung mittelkettiger Fettsäuren, bedingt durch einen Defekt des Enzyms MCAD (OMIM 201450) bei der mitochondrialen Fettsäurenoxidation. Fettsäuren dienen vor allem als Energiequelle für Muskulatur, Herzmuskel und Leber.
Eine verminderte Nüchterntoleranz als Leitsymptom des MCAD-Mangels tritt besonders dann auf, wenn die Glykogenspeicher der Leber aufgebraucht sind. Komplikationen drohen für die Betroffenen beispielsweise bei längerem Fasten, Infekten oder perioperativer Nüchternheit. Stoffwechselentgleisungen mit hypoketotischer Hypoglykämie, metabolischer Azidose und neurologischen Symptomen wie Hypotonie, Lethargie bis hin zu Koma und Tod können die Folge sein. Der MCAD-Mangel ist klinisch sehr variabel und manifestiert sich typischerweise in den ersten Lebensjahren (Reye Syndrom als häufigster Defekt der ß-Oxidation).
Klinische Symptome: muskuläre Hypotonie und neurologische Symptome wie Apathie, Bewusstlosigkeit, zerebralen Anfälle und Leberversagen, ähnlich dem Reye-Syndrom, können auftreten. Bei fehlender Behandlung besteht eine Letalität von bis zu 20 Prozent. Außerdem drohen im gleichen Ausmaß neurologische Residuen in Form von Entwicklungsretardierung, Verhaltensauffälligkeiten oder zerebralen Krampfanfällen.
Labordiagnostik: Die charakteristischen aber unspezifischen laborchemischen Veränderungen in der akuten Entgleisung sind eine hypoketotische Hypoglykämie, metabolische Azidose, erhöhte Aktivitäten der GPT, GOT und CK sowie möglicherweise eine Hyperammonämie. Eine Ketonurie schließt einen MCAD-Mangel nicht aus.
Genetik: Die molekulargenetische Untersuchung erhöht die diagnostische Sicherheit; hierfür kann DNA aus peripheren Leukozyten verwendet werden. Oft wird die Mutation 985 A nach G im Exon 11 des MCAD-Gens homozygot oder zusammen mit anderen Mutationen festgestellt (compound heterozygot). Die Punktmutation führt zu einem Aminosäureaustausch von Lysin durch Glutamat an der Position 329 des MCAD-Proteins, bezeichnet als K329E.

Indikation

Auffällige Acylcarnitine im Neugeborenen-Screening, verminderte Nüchterntoleranz, Ketose

Schlüsselworte

fastening intolerance, hypoketotic hypoglycemia, acylcarnitine, hepatomegaly and acute liver disease

Verwendung in