Allgemeines
Infektionen des Menschen durch diese Erreger, u.a in Nordeuropa, sind bereits seit Jahrzehnten bekannt. Als Hauptwirt dienen Vögel. Für die großräumige Verbreitung scheinen Zugvögel eine wesentliche Rolle zu spielen. Verschiedene Mückenarten dienen als Vektor für die Übertragung auf den Menschen, weshalb eine Krankheitshäufung zwischen Juli und Oktober in Skandinavien beobachtet wird. Obwohl in Deutschland noch keine humanen Infektionen mit Sindbis-Viren bekannt geworden sind, ist durch die nachgewiesene Viruszirkulation von bislang unerkannten Infektionen auszugehen.
Klinische Symptomatik: die Krankheitssymptome bei Menschen sind vor allem durch Fieber, Ermüdung, Hautausschlag und Gelenkschmerzen gekennzeichnet. Der Hautausschlag tritt in den ersten Tagen der Sindbis-Virus-Infektion meist an Rumpf und Oberschenkeln auf und hat ein makulopapulöses oder morbilliformes Erscheinungsbild. Die Gelenkschmerzen treten am häufigsten an Fuß-, Hand-und Fingergelenken auf. Es kann auch zu chronischen Verlaufsformen kommen, bei denen die Gelenkschmerzen mehrere Jahre bestehen bleiben. Todesfälle sind bisher nicht beschrieben. Das RKI verweist darauf, dass akute Infektionen lediglich durch symptomatische Schmerztherapie behandelbar sind. Insbesondere im Zusammenhang mit Mückenstichen ist differentialdiagnostisch an eine Sindbis-Virusinfektion zu denken und eine Labordiagnostik zu veranlassen.