Noro-Virus | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
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Methode

Noro-Virus

Allgemeines

Diese Viren gehören zu der Familie der Caliciviridae, synonym Noroviren, die erst 1972 mit Hilfe eines Elektronenmikroskops entdeckt wurden. Mittlerweile lassen sich Norwalk-like Viren in zwei Genogruppen (GG1 und GG2) differenzieren. Sie sind weltweit verbreitet und für einen großen Teil (30%) der bei Kindern und Erwachsenen (50%) vorkommenden viral bedingten Magen-Darm-Er­krankungen verantwortlich. Ebenfalls sind die Erreger häufige Ursache für Ausbrüche in Gemein­schaftseinrichtungen, können aber auch sporadisch vorkommen. Die Partikel sind ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber der Umwelt sowie auch Desinfektionsmitteln und lassen sich derzeit noch nicht kulturell anzüchten.
Übertragung: Die Viren werden im Stuhl eines Erkrankten in großer Menge ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich fäkal-oral und dabei überwiegend von Mensch zu Mensch. Aber auch verunreinigte Speisen, Getränke und Gegenstände können der Ausgangspunkt für eine In­fektion sein, vielleicht sogar eine Übertragung über Aerosole. Die Infektiosität ist sehr hoch, d.h., es genügen geringste Virusmengen, um eine Erkrankung auszulösen.
Inkubationszeit: Die Zeit bis zum Ausbruch beträgt zwischen 12 - 48 Stunden und Patienten sind in der Zeit der Erkrankung bis zu 48 Stunden nach dem Verschwinden der Symptome noch anste­ckungsfähig.
Symptomatik: Das Krankheitsbild beginnt akut mit Erbrechen, starken Durchfällen mit erheblichem Flüssigkeitsverlust, meist ausgeprägtem Krankheitsgefühl, Bauchschmer­zen, Übelkeit, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Mattigkeit und leicht erhöhter Temperatur. Selten kommt es zu hohem Fieber. In der Folge kommt es evtl. auch zu Steatorrhoe und kurzzeitiger Mal­absorption. Auch Verläufe leichtere Art oder sogar ohne irgendwelche Symptome kommen vor.
Therapie: In der Regel reicht eine ambulante Behandlung aus. Im Zentrum steht der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Eine ursächliche antivirale Therapie steht noch nicht zur Verfügung.
Prophylaxe: Vorbeugende Maßnahmen sind die Beachtung der allgemeine Hygiene in Gemein­schaftseinrichtungen. Besonders Speisen mit Fisch und anderen Meeresfrüchten sollten gut durchgegart sein. Erkrankte sollten den Kontakt zu anderen Personen bis zu einer Zeit von 48 Stunden nach Abklingen der Krankheitserscheinungen meiden. Für Gesunde sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Jedoch muß im Falle eines Ausbruches die Infektionsquelle schnell er­kannt werden um sie in Anbetracht der hohen Ansteckungsfähigkeit der Erreger umgehend aus­schalten zu können. Nach §7 IfSG besteht Meldepflicht für den Nachweis einer akuten Infektion