Allgemeines
Zur Orientierung über die Funktion des Komplementsystems dient die Gesamtaktivität des klassischen Aktivierungsweges über eine Messung der gesamthämolytischen Aktivität. Fehlt die hämolytische Aktivität oder ist sie stark reduziert, so weist dies auf einen Komplementdefekt hin, kann jedoch auch durch massive Aktivierung bedingt sein. Durch eine gesteigerte lokale Aktivierung des Komplementsystems kann es zur Gewebeschädiging bis hin zur anaphylaktischen Reaktion kommen. So wird ein wesentlicher Anteil am Pathomechanismus von Vaskulitiden und Nephritiden, aber auch des Multiorganversagens nach schweren Traumen zugeschrieben. Darüber hinaus sind Defekte von Einzelkomponenten mit rezidivierenden Infektionen oder Autoimmunprozessen assoziiert (C1, C4, C2 bei Lupusähnlichen Krankheitsbildern). Zur Klärung ist dann die weitere Analyse von Spaltprodukten notwendig.
Präanalyse
Nativblut nach Abnahme zumindest bei Raumtemperatur ausgerinnen lassen (keinesfalls kühlen!). Sofort nach Zentrifugation das Serum abheben, bei minus 20°C (-20°C) einfrieren und gefroren transportieren. Eine Bestimmung aus Citratplasma ist nicht möglich.
Indikation
Nachweis einer Aktivierung des Komplementsystems, Verlaufsbeobachtungen von Risikopatienten (z.B. nach Polytrauma, Verbrennung, Sepsis und Transplantationen);
Verwendung in