Renin | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
RENIN
Renin
Bei Versand: EDTA-Plasma gefroren !
EDTA-Plasma
2 ml
LIA

Renin

Allgemeines

Renin ist ein Hormon, das in der Niere gebildet wird. Die Niere reagiert damit auf eine verminderte Nierendurchblutung, Hypovolämie im Körper oder Natriummangel im Blutserum. Renin ist Bestandteil des so genannten Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Hauptaufgabe dieses Systems ist es, den Blutdruck und das Flüssigkeitsvolumen im Kreislauf auf konstantem Niveau zu halten.
In der Niere gebildetes Renin wandelt das in der Leber produzierte Angiotensinogen in Angiotensin I um, welches wiederum von dem in der Lunge hergestellten Enzym ACE in Angiotensin II verwandelt wird. Das Angiotensin II bewirkt, dass die Blutgefäße enger werden. Dadurch steigt der Blutdruck. Renin wirkt somit indirekt blutdrucksteigernd.

Präanalyse

Versand EDTA-Plasma gefroren ! Blut nach Entnahme zentrifugieren, Plasma einfrieren, tiefgefroren versenden. EDTA-Plasma nicht bei 2-8°C lagern, Probe bis zum Einfrieren nicht kühlen! Durch Kryoaktivierung kann es zur Bildung von aktivem Renin aus Prorenin (vielfach höhere Plasmakonzentration als Renin) und somit zu falsch hohen Renin-Werten kommen. Stabilität bei Raumtemperatur 4 Stunden, bei -20°C 4 Wochen. Blutentnahme: Patient in liegender (mindestens 8 Stunden, z. B. nach der Nachtruhe) oder in aufrechter Körperhaltung (mindestens 2 Stunden). Der Reninspiegel wird durch die Körperhaltung des Patienten beeinflusst (siehe Referenzbereich).
Beeinflussung durch Medikamente: Beta-Blocker führen zu einer Erhöhung des ARQ (Renin ?)und zu einer erhöhten Rate falsch positiver Befunde. ACE-Hemmer und AT-II-Rezeptor­antagonisten führen zu einer diskreten Senkung des ARQ. Spirinolacton senkt den ARQ (Renin ?). Kalzium­antagonisten und Alphablocker haben bei längerfristiger Einnahme keinen relevanten Einfluss.

Stabilität:
Raumtemperatur 4 Stunden
2-8°C nicht akzeptiert
-20°C 4 Wochen

Bewertung

Erhöhte Werte finden sich be Nierenarterienstenosen, bei Renin-produzierenden Tumoren (bsp. Nierenkarzinom, Wilms-Tumor, Phäochromozytom), sekundärem Hyperaldosteronismus; Bartter-Syndrom; weiterhin erhöht bei: Schwangerschaft, körperlicher Arbeit, Magersucht; Natrium- und Flüssigkeitsmangel, zum Beispiel beim Missbrauch von Abführ- oder Entwässerungsmitteln; bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten (Diuretika, ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten usw.);
erniedrigt bei: primärem Hyperaldosteronismus (Cushing-Syndrom), Liddle-Syndrom (seltene, angeborene Erkrankung), Einnahme von bestimmten Medikamenten (Betablocker, Ibuprofen, Aspirin, Indomethacin).

Indikation

Hypertonieabklärung, Differentialdiagnostik zwischen primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus, bei Hyperkaliämie und bei Verdacht auf renovaskuläre Hypertonie, Diagnose des isolierten Mineralokortikoidmangels

Verwendung in