Allgemeines
Zu Arsenvergiftungen kommt es vor allem durch den Verzehr oder das Einatmen giftiger Arsenverbindungen sowie insbesondere durch weißes Arsenik (Arsentrioxid), das hochgiftig ist. Vorkommen: Bei Insektizid- und Pestizidanwendung.
Stoffwechsel: Die meisten Arsenverbindungen werden rasch rsorbiert, auch durch die äußere Haut in u.U. toxischen Mengen. Arsen wird nur in geringfügigen Mengen in der Leber gespeichert und vor allem im Keratin der Haut durch Bindung an Sulfhydrylgruppen eingelagert. Ein Teil wird mit Schuppen und Haaren abgestoßen, jedoch überwiegend renale Ausscheidung.
Biochemie: Arsen blockiert die Sulfhydrylgruppen. Akut wirkt es als "Kapillargift" (Ödem, Gefäßdilatation), bei chronischer Aufnahme führt es zu Haut- (Proliferationshemmung) und Nervenveränderungen (Neuritis).
Toxizität: akute Vergiftung: Gewebsödeme, Übelkeit, Brechreiz, evtl. mit Erbrechen, heftige Gastroenteritis mit reiswasserähnlichen Durchfällen, Schockzustand durch Wasser-, Elektrolyt- und Eiweißverlust, mögliche Komplikationen der Niere (Oligurie, Anurie).
chronische Vergiftung: Pigmentverschiebungen der Epidermis (Arsenmelanose), Hyperkeratosen (Präkanzerosen) in Form von warzigen Läsionen v.a. an Handflächen und Fußsohlen; Haarausfall und weißliche Querstreifungen der Nägel (Mees'sche Streifen); Nasopharyngealkatarrh ("Arsenschnupfen"), Salivation, Diarrhoe, Mattigkeit, Apathie; Polyneuropathie; latente Hepatopathie.