Einflußgrößen auf die Blutentnahme | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Einflußgrößen auf die Blutentnahme

Allgemeines

Geschlecht

Männer und Frauen zeigen unterschiedlicher Konzentration der Geschlechtshormone (Östradiol, Testosteron u.a.) sowie der Blutbildparameter: Erythrozyten und Hämoglobin sind bei Frauen niedriger als bei Männern, ebenso die Kreatinkinase und das Kreatinin, wobei beide Parameter von der Muskelmasse abhängen und über diese auch beeinflussbar sind).

Lebensalter

Die Hormonkonzentrationen verändern sich (auch geschlechtsabhängig) in Pubertät und Menopause, mit zunehmendem Lebensalter kommt es zu einem Anstieg des Cholesterins, vor allem des LDL-Cholesterin.
Einfluss des Alters auf die Cholesterinkonzentration: in der Wachstumsphase ist - mit geschlechtsunterschiedlichen Altersgipfeln - die Alkalische Phosphatase gegenüber den Erwachsenenwerten deutlich höher.
Einfluss des Alters auf die Konzentration der Alkalischen Phosphatase: Neugeborene haben eine höhere Erythrozyten- und Hämoglobinkonzentration, welche durch den postpartal höheren Sauerstoffpartialdruck abgebaut werden. Durch den Hämoglobinabbau ergibt sich ein Bilirubinpeak, welcher wegen der anfangs noch unvollständigen Glucuronidierungsfunktion der Leber erst nach einigen Tagen auf Erwachsenenniveau einpendelt.

Genetik

Genetisch determinierte Parameter wie die Blutgruppe führen zu unterschiedlicher Ausprägung anderer Faktoren, z. B. weisen Personen mit Blutgruppe 0 eine (bis Faktor 2) niedrigere Aktivität des von-Willebrand-Faktors auf, heterozygote Träger von Hämoglobinsynthesestörungen (Thalassämien) zeigen lebenslang erniedrigte Erythrozyten-Indices (MCV, MCH). Ebenso können Medikamente durch genetische Einflüsse gestörte Abbauwege haben (Cytochrom P450).

Ethnische Herkunft

Patienten afrikanischer Abstammung haben gegenüber Patienten europäischer Abstammung höhere Vitamin B12, CK, alpha-Amylase und CK-Konzentrationen und niedrigere Granulozyten- und Monozytenzahlen (Lymphozyten sind nicht unterschiedlich). Bei Patienten asiatischer Abstammung findet sich eine niedrigere Aktivität der Alkoholdehydrogenase mit einer geringeren Alkoholtoleranz.