Prostata-spezifisches Antigen (PSA) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Serum
1 ml
CLIA

Prostata-spezifisches Antigen (PSA)

Allgemeines

Das prostataspezifische Antigen (PSA gesamt) ist ähnlich wie die prostataspezifische saure Phosphatase (PSP) ein Glykoprotein und ein gewebsspezifisches Sekretionsprodukt der Prostatadrüsenzellen und ist somit als organspezifischer Tumormarker einsetzbar. Die Konzentration im Prostatasekret ist millionenfach höher als im Plasma, die Halbwertszeit beträgt 2,2 Tage. Im gesunden Organismus dient PSA der Verflüssigung des Seminalplasmas. Bei Zellstress (Manipulation, Entzündung, Zerstörung) penetriert PSA vom umliegenden Bindegewebe der Prostata durch die basale Zellmembran in das Gefäßsystem und der Plasmaspiegel steigt an.
PSA liegt in freier (freies PSA, fPSA) und als Isoformen in gebundener Form (komplexiert an Chymotrypsin und Makroglobulin; komplexiertes PSA oder cPSA) vor. Beide zusammen werden als das Gesamt-PSA (totales PSA oder tPSA) gemessen. Mit konventionellen Assays wird das Gesamt-PSA bestimmt. Der Anteil des fPSA und des cPSA läßt sich getrennt messen, bez. berechnen.
Der PSA-Überlappungsbereich in der Diskriminierung zwischen Patienten mit Prostata-Ca und benigner Prostatahyperplasie (BPH) oder temporärer PSA-Erhöhung durch andere Ursachen schränkt die diagnostische Aussagekraft dieses Tumormarkers ein. Die Bestimmung der PSA-Isoformen kann diese Situation verbessern. Weitere Größen zur Risikoeinschätzung sind vom PSA abgeleitete Parameter wie der zeitliche Verlauf, die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (velocity) oder PSA-Dichte (density).
Freies PSA (fPSA):
PSA liegt im Serum bei Patienten mit Prostataerkrankungen überwiegend komplexiert vor. Der An­teil des freien PSA im Verhältnis zum gesamten PSA (QPSA) ist jedoch bei Patienten mit Prostatakarzinom deutlich geringer als bei Patienten z.B. mit benigner Prostatahyperplasie. Das freie PSA (fPSA) bzw. der Quotient QPSA (fPSA / PSA) hat sich als zusätzliches Entscheidungskriterium für die Prostatabiopsie etabliert.
Komplexiertes PSA (cPSA):
Eine weitere Entscheidungshilfe kann die Bestimmung des komplexierten PSA (a1-Antichymotrypsin, cPSA) liefern. Es wurde postuliert, dass die Diskriminationsfähigkeit von cPSA der von PSA und dem Quotienten QPSA überlegen ist. Die Höhe des cPSA korreliert mit der Tumorvolumen. Es bestehen altersabhängige cut-off-Werte. Dies bedeutet, dass sich mit der altersabhängigen Hypertrophie der Prostata der Normwert nach oben verschiebt.
P2-PSA:
Beim p2PSA handelt es sich um eine bestimmte Vorläuferform des freien PSA, die im Prostatakarzinom-Gewebe und im Serum der Karzinom-Patienten in erhöhter Konzentration vorliegt. Nach Berechnung ergibt sich aus der Simultan-Bestimmung des Gesamt-PSA, des freien PSA und des p2PSA ein Index (phi, Prostata Health Index), dessen Spezifität bis zu 2,5 mal höher als die des freien PSA ist.