Tryptase | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
TRYPTA
Tryptase
Serum
1 ml
FEIA

Tryptase

Allgemeines

Tryptase ist ein tryptisches Enzym, das selektiv in Mast-Zellen exprimiert wird und bei einer allergischen Reaktion freigesetzt wird (Degranulation). Die Bestimmung der Tryptase sagt etwas aus über die Beteiligung der Mastzellen an dieser Erkrankung (Mastozytose, Insektengiftallergie, Anaphylaxie auf Nahrungsmittel oder Medikamente).
Menschen mit konstant erhöhter basaler Tryptasekonzentrationen besitzen eine erhöhte Mast-Zell-Masse und gelten als stark Risiko-gefährdet in Bezug auf systemische Typ I-allergische Reaktionen und Anaphylaxie. Ferner können hohe Basalkonzentrationen auch einen Risikofaktor für schwere Reaktionen bei Anästhesien und therapeutischen Eingriffen darstellen. Daher dient die Serum-Tryptase auch als Risikomarker für eine Insektenstich-, Anästhetika-, und Kontrastmittelüberempfindlichkeit.
Der plötzliche Anstieg der Serum-Tryptasekonzentration mit anschließendem Abfall innerhalb von 48 Stunden deutet auf eine Mastzellaktivierung hin und stellt ein Hilfsmittel zur Bestätigung einer anaphylaktischen Reaktion dar.
Mastozytosen können je nach Ausprägung (kutane, systemische oder maligne Form) mit unterschiedlichen allergietypischen Symptomen einhergehen. Bei unklaren chronischen gastrointestinalen Beschwerden ergänzt die Messung der Serumtryptase als Marker einer okkulten Mastozytose neben der Untersuchung von allergenspezifischen IgE-Antikörpern (Nahrungsmittelallergene) und der Bestimmung der Diaminooxidase im Serum (zum Ausschluß einer Histamintoleranz) die Standarddiagnostik.

Bewertung

Mastozytose
Permanent hohe Konzentration von Tryptasevorstufen om Blut spiegeln die gesteigerte abnormale Mastzellenanhäufung bei Mastozytose wider. Bei der systemischen Mastozytose liegt in den meisten Fällen die Tryptase-Konzentration über 20 µg/l. Die systemische Mastozytose stellt einen Risikofaktor hinsichtlich anaphylaktischer Reaktionen dar.

Anaphylaxie
Ein vorübergehender Anstieg der Tryptase-Konzentration ist im Blut meist nach schweren anaphylaktischen Reaktionen messbar.
Bei gesunden Menschen liegt die Basalkonzentration in einem Bereich von ungefähr 1 bis 15 µg/l. Hohe basale Tryptase-Konzentrationen dienen als Risikomarker, die bei bestimmten Patienten auf die Gefahr von schweren anaphylaktischen Reaktionen hinweisen. Besonders hoch ist die Gefahr nach parenteraler Exposition von Substanzen, wie beispielsweise von Insektengift oder Arzneimitteln.

Insektengift-Allergie
Die Messung des Tryptase-Spiegels wird empfohlen, da bei erhöhten Werten sowie Vorliegen einer Mastozytose häufig schwere Reaktionen auf Insektenstiche auftreten.
Bei Vorliegen einer Mastozytose oder erhöhter Mastzelltryptase sollten die Empfehlungen der Leitlinien berücksichtigt werden.
Basale Tryptase-Spiegel geben einen Hinweis auf den Schweregrad der anaphylaktischen Reaktion bei Patienten mit Insektengift-Allergie und sollten wie in der Leitlinie empfohlen im Rahmen der allergologischen Diagnostik bei Erwachsenen und Kindern mit systemischer Sofortreaktion bestimmt werden. Das Risiko für schwere Stichreaktionen steigt bereits unterhalb der 95. Perzentile (11,4 µg/l) an.

 

Indikation

bei Verdacht auf allergische Reaktionen mit Mastzellbeteilligung, anaphylaktoide Reaktionen, Abklärung einer fraglichen Mastozytose

Schlüsselworte

mastocytose, Allergie, mastocytosis, Mastozytose

Verwendung in