Opiate | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Opiate-Bestätigungstest
Bestätigunstest bei positivem Screening, erfaßt werden Codein, Dihydrocodein, Morphin, Monoacetylmorphin (Heroin)
Urin
10 ml
CEDI

Opiate

Allgemeines

Opium ist der eingetrocknete Milchsaft der unreifen Kapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum), Hauptanbauflächen liegen in Südostasien (Goldenes Dreieck bei Burma, Thailand u. Laos), Balkanländer u. Naher Osten, Südamerika (Mexiko u. Kolumbien). Die Letaldosis beträgt 2-3 g, die Toxizität ist jedoch durch den Gehalt an Nebenalkaloiden gegeben: Morphin, Codein, Thebain, Papaverin, Narkotin, Narzein, Laudanosin, Xanthalin, Noscapin. Opium wird in Wassserpfeife oder Pfeife geraucht (ca. 1 g, wovon nur ca. 0.2-0.3g in den Kreislauf gelangen), früher wurde Opium gegessen.
Die Rauscherzeugung, Schmerzempfindlichkeit u. weitere psychische, bzw. physische Wirkungen sind je nach Alkaloid unterschiedlich, es kommt zu rascher Gewöhnung.
Psychische Wirkung bei akuten Abusus: Euphorie erzeugend, schmerzlindernd, entspannend, entkrampfend, Raum u. Zeit verändernd, traumanregend.
Chronischer Abusus: Persönlichkeitsauflösung, hypotrophe Säuglinge bei süchtigen Müttern. Entzugserscheinungen sind denen eines Morphinisten (siehe Morphin) ähnlich.

Morphin ist ein Alkaloidderivat des Opiums; ist hochkonzentriert in den unreifen Früchten des Mohns (Papaver somniferum) und hat wesentlich stärkere Wirkung als Morphium. Mophin gilt als hauptsächliche Verursachersubstanz des Opiatrausches; wird überwiegend gespritzt; unangenehme Abstinenzerscheinungen führen schnell zur Sucht. Die letale Doisis oral ist 0,3-1,4 g, parenteral ab 0,1 g.
Neben dem analgetisch und toxikologisch relativ inaktiven M3-Glucuronid entsteht ein hochwirksames M6-Glucuronid (6-Acetylmorphin). M3G ist analgetisch unwirksam, in hohen Dosierungen eher atemstimulierend, M6G ist analgetisch stark wirksam.
Klinische Symptome bei akutem Abusus: Koma, enge Pupillen (meist reaktionslos), Atemdepression, Areflexie, Blässe u. Zyanose, Hypotonie.
Chronischer Abusus: Persönlichkeitszerfall, Störung d. Sexualsphäre mit Dys- u. Amenorrhoe od. Potenzminderung mit Keimdrüsenstörungen, Konzentrations- u. Gedächtnisstörungen, psychotische Zustandsbilder. Abstinenzerscheinungen: Schweiße, Lakrimation, laufende Nase, abnormer Schlaf mit Unrast und Schlaflosigkeit, Unterkieferluxationen durch zu heftiges Gähnen, Mydriasis, Schwächegefühl, kalte Haut, Tachykardie, Tachypnoe, Angina pectoris-Anfälle, Nausea, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufkollaps, schmerzhafte Krämpfe, Delier.

Codein ist der Monomethyläther des Morphins; narkotisiert das Hustenzentrum und ist zentraler Bestandteil von Hustensäften.