Steinanalyse | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
STAIR
Steinanalyse
Dispatch concrements dry (renal stone, bile stone, etc.)
Stein

Steinanalyse

Allgemeines

Harnsteine (Urolithe) sind krankhafte feste Konkremente, die in den ableitenden Harnwegen entstehen können, in den Nieren (Nierensteine), im Harnleiter (Harnleitersteine, Uretersteine), in der Harnblase (Blasensteine) oder in der Harnröhre.
Harnsteine können entstehen, wenn Mineralsalze ausgefällt werden, die normalerweise im Urin gelöst sind, beispielsweise Calciumcarbonat, Calciumphosphat und Calciumoxalat. Bei einem hinreichend großen Säuregehalt des Urins können sich zunächst kleine Kristalle (Blasengrieß) bilden, die sich allmählich zu größeren Gebilden zusammenfügen. Im Extremfall kann das gesamte Nierenbecken durch diese harten Einlagerungen ausgefüllt werden (Ausgussstein).
Harnsteine können aus unterschiedlichen Gründen entstehen, so zum Beispiel infolge einer Nephritis oder Infektion der ableitenden Harnwege, aufgrund einer zu engen Harnröhre, als Folge von Gicht und Diabetes oder durch Genuss von übermäßig viel Oxalsäure in bestimmten Lebensmitteln. Ferner können angeborene Stoffwechselstörungen wie eine Cystinurie oder ein Morbus Crohn zur Steinbildung führen.
60-70 % aller Harnsteine bestehen aus Calciumoxalat. Es gibt zwei Formen der Calciumoxalate, die sich in der chemischen Zusammensetzung und der kristallinen Struktur unterscheiden: Calcium-Monohydrat (Whewellit) und Calcium-Dihydrat (Weddellit). Außerdem können eine Reihe von anderen Harnsteinsubstanzen zusammen mit den beiden Calciumoxalaten auftreten. Männer bilden doppelt so häufig wie Frauen Calciumoxalatsteine.
Gallensteine (Cholelithiasis) entstehen, wenn die verschiedenen Bestandteile der Gallenflüssigkeit nicht mehr im richtigen Verhältnis zueinander stehen und sich ein Ungleichgewicht gebildet hat und somit schwer lösliche Bestandteile der Gallenflüssigkeit als feste Masse (Konkremente) ausfallen. In seltenen Fällen können auch Bewegungsstörungen der Gallenblasenband oder eine Fehlbildung entweder der Gallenblase oder des Gallengangs zu einer gestörten Entleerung der Galle führen, was wiederum die Bildung von Gallensteinen begünstigt. Rund 15 Prozent der Frauen und etwa 7,5 Prozent der Männer entwickeln im Lauf des Lebens Gallensteine. Noch viel häufiger treten sie bei Leberzirrhose oder entzündlichen Darmerkrankungen auf. Insgesamt nimmt die Wahrscheinlichkeit, Gallensteine zu bekommen, mit dem Alter zu.
Gefördert wird die Entstehung durch verschiedene Faktoren: Schwangerschaft, familiäre Disposition, Zustand nach Dünndarmoperationen (Gallensäureverlustsyndrom), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Hypercholesterinämie, Hyperparathyreoidismus, Morbus Crohn, Adipositas, fettreiche Ernährung, chronische Obstipation, Bewegungsmangel, Medikamente (Ovulationshemmer, Clofibrate), hämolytischer Ikterus, schnelle Gewichtsabnahme bei sehr fettarmer Ernährung.
Je nach Zusammensetzung der Gallensteine unterscheidet man Cholesterinsteine und gemischte Steine: sie bestehen zu mehr als 70 Prozent aus Cholesterin und sind gelb gefärbt. In Deutschland werden etwa 80 Prozent aller Gallenstein-Leiden durch Cholesterinsteine und gemischte Steine verursacht. Bilirubin-(Pigment-)Steine: bestehen zum Großteil aus Bilirubin und sind braun bis schwarz gefärbt. Sie machen etwa 20 Prozent aller Gallensteine in Deutschland aus.
Zusätzliche Laboruntersuchungen sind empfehlenswert: Leberenzyme (GOT, GPT, Gamma-GT), Bilirubin, Lipase.

Präanalyse

Steine trocken einsenden.

Schlüsselworte

Weddelite, Harnstein, renal, Uricit, Dittmarite, Bladder stone, stone, Calcit, kidney, Whewellit, Nierenstein, Apatit, concrement, Argonit, Dahllite, Weddellit, Newberyit, Brushit, Whitlockit, calculus

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