Allgemeines
Selen gehört zu den essentiellen Spurenelementen und ist Bestandteil von Stoffwechselenzymen und Proteinen. Die erforderliche Tagesmenge zur Vermeidung von Mangelzuständen beträgt ca. 50-100 µg. Nahrungsmittel mit hohem Selengehalt sind Eigelb, Fisch, Fleisch, insbesondere Huhn und Schwein sowie Innereien. Die nutritive Selenzufuhr ist in unseren Breiten ausreichend, das Risiko einer unzureichenden Versorgung besteht nur in Situationen mit erhöhtem Bedarf, zum Beispiel Schwangerschaft und Stillzeit, bei Personen unter Schwermetall- und Oxidanzienbelastung oder bei peripheren Konversionsstörungen von T4 zu T3 im Rahmen von Schilddrüsenerkrankungen (z.B. Hashimoto).
Selenmangel manifestiert sich vor allem in der Leber, im Herz, Knochen und Gelenken. Erkrankungen mit Selenmangel sind z.B. Folge langdauernder parenteraler Ernährung, bei Patienten mit Malabsorptionssyndrom, bei der Keshan- (endemisch auftretende Kardiomyopathie) und Kashin-Beck-Krankheit (endemische Osteoarthropathie mit starker Gelenkverformung).
Intoxikationen zeigen klinische Symptome wie nach Knoblauch riechender Atmung, Verfärbung der Fingernägel, Haarausfall, Gerinnungsstörungen.