Allgemeines
Cadmium ist Bestandteil von Metallegierungen, Farbstoffen, Trockenbatterien und kommt in erheblichen Mengen in Klärschlamm vor, so daß es über dessen Ausbringung auf dem Feld in die Nahrungskette eingeschleust werden kann. Wegen seiner hohen Eiweißbindungsfähigkeit wird Cd nur unvollkommen aus der Nahrung resorbiert (3 - 8 %). In hohen Dosen speichert sich proteingebundenes Cd zunächst überwiegend in der Leber, in geringeren Anteilen gelangt es an Metallthionin gebunden in die Niere und bleibt lange in dieser Verbindung gespeichert (12 - 35 Jahre). Cadmium verteilt sich folgenderweise in den einzelnen Organen: Nierenrinde > Nierenmark > Leber > Lunge > Testes, Ovarien > Lymphknoten > Muskel. Bei erhöhten Cadmium-Werten reagieren zuerst die Nieren mit Tubulusstörungen.
Akute Intoxikationen können bei Ingestion von Cd-Salzen auftreten, die aber im allgemeinen nicht lebensgefährlich sind, im Gegensatz zur Inhalation von Cd-Oxid-Rauch, der beim Schmelzen von Cd entsteht und zu typischen toxischen Lungenödemen führt.
Symptome der chronischen Vergiftung sind: entzündliche Degeneration der Schleimhäute von Nase, Rachen, Kehlkopf ("Cadmiumschnupfen"), Cadmiumsaum der Zähne (gelber Ring um den Zahnhals), Zerstörung der Riechepithelien, Nierenschaden mit Proteinurie, Knochendefekte ähnlich dem Milkman-Syndrom, allgemeine Kachexie und Schädigung der Keimzellen.