Allgemeines
Apolipoprotein E (Apo E) spielt im Katabolismus von Chylomikronen und VLDL-Remnants wie auch von Apo Ereichen HDL eine wichtige Rolle. Apo E vermittelt die zelluläre Aufnahme dieser Lipoproteine durch Bindung an den Apo E-Rezeptor wie auch an den LDL-Rezeptor. Apo E zeigt einen ausgeprägten Polymorphismus, bei dem 3 Isoformen zu finden sind. Die Isoformen E3 und E4 zeigen normale Bindungsaffinität zum LDL-Rezeptor, während beim Apo E2 eine deutlich reduzierte Rezeptorbindung zu beobachten ist. Der Genotyp kann darüber hinaus wichtige Hinweise auf den Erfolg bei der Behandlung mit Statinen geben. So sprechen Träger des ApoE4-Allels weniger wahrscheinlich, Patienten mit einem ApoE2-Allels jedoch besser auf diese Medikamente an.
Präanalyse
Einverständniserklärungen für genetische Untersuchungen ist erforderlich.
Bewertung
Das Apo E3 Allel ist das häufigste und der Genotyp E3/E3 dient als Referenz. Der Genotyp E2/E2 ist mit der Dysbetalipoproteinämie (Typ III nach Fredrickson) assoziiert, wobei die Penetranz unterschiedlich ist und von zusätzlichen Faktoren abhängig zu sein scheint. Das Apo E2 Allel geht paradoxerweise auch mit einem niedrigeren Cholesterinspiegel und einem etwas geringerem kardiovaskulären Risiko im Vergleich zu Apo E3 einher, wenn keine Dysbetalipoproteinämie vorliegt. Apo E4 Merkmalsträger haben niedrigere Apo E- Protein- und höhere Cholesterinkonzentrationen und tragen ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, welches stark von der Anzahl der Apo E4-Allele abhängt. Zusätzlich kommt M. Alzheimer häufiger bei Apo-E4 Trägern vor. In der Diagnostik von M. Alzheimer spielt die Bestimmung des Apo E Genotyps jedoch eine untergeordnete Rolle, da die große Mehrheit der Apo E4 Träger nicht an M Alzheimer erkranken.
Indikation
V.a. hereditäre Fettstoffwechselerkrankung, Abklärung Arterioskleroserisiko, M. Alzheimer
Durchführung
Nachweis der Allele E2, E3 und E4
Schlüsselworte
Hypercholesterinämie
Verwendung in