Allgemeines
Polychlorierte Biphenyle (PCB, polychlorierte Diphenyle, Chlordiphenyl) sind giftige und krebsauslösende chemische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit, sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden. PCB haben sich Als Folge von Havarien und unsachgemäßem Abfallmanagement haben sich PCB überall auf der Erde ausgebreitet, sie sind in der Atmosphäre, den Gewässern, im Boden ubiquitär nachweisbar und reichern sich am Ende der Nahrungskette an. Der Nachweis gelingt mittlerweile sogar in Fischen in der Antarktis, in Muttermilch und in menschlichem Fettgewebe. Die Substanzen PCB 28, 52, 101, 138, 153 und 180 sind Leitsubstanzen (Kongenere) dieser Stoffgruppe, deren Gehalt bei üblichen PCB-Messungen bestimmt wird um anschließend den Gesamtgehalt an PCB hochzurechnen.
Toxizität: Aufgrund der Anreicherung im Fettgewebe sind selbst kleinste laufend aufgenommene Mengen schädlich. Das Gift reichert sich in Organismen am Ende der Nahrungskette an. Die akute Toxizität von PCB ist jedoch gering, wohingegen eine chronische Toxizität schon bei geringen Mengen festzustellen ist. Typische Auswirkungen dieses Giftes sind Chlorakne, Haarausfall, Hyperpigmentierungen, Leberschäden, Teratogenität, Bioakkumulation in der Nahrungskette und Schädigung des Immunsystems (Immuntoxizität).
In PCB-belasteten Gebäuden kann es zu einer erhöhten Innenraumbelastung mit PCB kommen. Bei Personen, die sich in diesen belasteten Räumen aufhalten können teilweise erhöhte PCB-Werte im Blut nachgewiesen werden.