Allgemeines
Die durch C.difficile ausgelösten Erkrankungen sind Enterotoxin-Intoxikationen und treten häufig nach Antibiotika- und Zytostatikatherapie oder nach großen bauchchirurgischen Eingriffen auf. Klinische Zeichen sind Durchfälle oder Kolitis. Beim Gesunden werden toxinogene und nicht-toxinogene Stämme von C.difficile gefunden. In der erwachsenen Normalbevölkerung beträt die Trägerrate bis zu 5%. Bei Patienten im Krankenhaus streigt der Prozentsatz bis zu 30% an. Endemisch auftretende Stämme sind durch hygienische Maßnahmen kaum zu beseitigen. Als Sporenbildner entzieht sich C.difficile den üblichen Desinfektionsmaßnahmen. Besonders gefährdet sind Patienten auf onkologischen und Intensivstationen.
Die gefährliche pseudomembranöse Enterokolitis durch Selektion von Clostridium difficile tritt relativ häufig nach Therapie mit Clindamycin, Ampicillin, Tetracyclinen oder anderen Breitbandantibiotika (auch Zytostatika) auf und äußert sich in profusen Durchfällen, Erbrechen, Kollaps und im Extremfall mit Kreislaufversagen. Das schwerwiegende, chronische oder letal verlaufende Krankheitsbild ähnelt einer Colitis ulcerosa und beruht auf der Bildung von Zytotoxinen und Enterotoxin durch Clostridium difficile. Beweisend ist der Toxinnachweis. Eventuell auslösende Antibiotika sind abzusetzen, Mittel der Wahl ist Metronidazol per os, alternativ Vancomycin.