Allgemeines
Inhibin B wird in den Sertolizellen, die eng mit den Keimzellen interagieren, gebildet. Es ist maßgeblich an der Steuerung der Spermatogenese beteiligt, indem es durch negative Rückkopplung die hypophysäre FSH-Sekretion supprimiert. Entsprechend korreliert es signifikant negativ mit der Serumkonzentration von FSH. Inhibin B ist offensichtlich auch ein Marker der exokrinen Testesfunktion. Es korreliert positiv mit der Spermiendichte, dem Johnsen Score, einem Indikator der Hodenbiopsie, und dem Hodenvolumen. Inhibin B gilt somit als humoraler Marker der Spermatogenese. Dies eröffnet Perspektiven für die Diagnostik von Fertilitätsstörungen und auch für die Beurteilung neuer Therapieverfahren der Infertilität.
Bei der Frau wird Inhibin B in den Ovarien gebildet, während der Schwangerschaft wird dies hauptsächlich von der Plazenta übernommen. Inhibin B erreicht sein Maximum in der Mitt-Follikelphase (ebenfalls mit Maximum zum Ovulationszeitpunkt) und fällt dann wieder in der Lutealphase zu seinem Grundwert ab. Inhibin B gilt als Marker der ovariellen Aktivität und hat somit Aussagekraft über den Erfolg der Gewinnung reifer Eizellen und das Gelingen einer IVF während einer Stimulation.
Präanalyse
Geeignetes Material ist gefrorenes Serum, wenn eine Transportzeit zum Labor länger als 8 Std. dauern kann. Bei Kühlschranktemperatur (z.B. über Nacht oder übers Wochenende) ist mit einem Abfall der Serumspiegel zu rechnen.
Indikation
Tumormarker, Ovarial- und Hodenfunktion
Verwendung in