Allgemeines
Das Krim-Kongo-Fieber (engl. Crimean-Congo-Haemorrhagic-Fever, CCHF) wird vom Krim-Kongo-Fieber-Virus ausgelöst (CCHFV). Das Virus gehört aufgrund des Übertragungsweges zur Gruppe der Arboviren; taxonomisch zur Gattung Nairovirus aus der Familie der Bunyaviren.
Das Virusreservoir sind grasfressende Haus- und Wildtiere (Kühe, Schafe, Ziegen, Hasen, Kamele). Die Übertragung erfolgt durch den Stich von Zecken, vor allem Hyalomma-Zecken, die in wärmeren Regionen südlich des Balkans vorkommen. Über 30 verschiedene Hyalomma-Arten sind als Überträger identifiziert. Eine Übertragung kann jedoch auch direkt durch den Kontakt mit Blut oder Fleisch erkrankter Tiere erfolgen. Von Mensch zu Mensch kann das Virus durch infizierten Urin, Kot, Speichel oder infiziertes Blut erfolgen. Auch Tröpfcheninfektionen (Aerosole) sind möglich. Je schwerer die Erkrankung verläuft, desto mehr Viren werden vom Patienten ausgeschieden. Daher kommen auch nosokomiale Infektionen in nennenswertem Umfang vor.
Klinische Symptome: Die Inkubationszeit schwankt zwischen 1-13 Tagen. Die Symptome setzen plötzlich ein: Fieber (über 5-12 Tage konstant, biphasischer Verlauf), Schüttelfrost, Reizbarkeit, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Typisch ist eine Gesichtsrötung und ein Gesichtsödem, Bindehaut- und Rachenrötung.
Bei einem Teil der Erkrankten stellt sich als Komplikation ab dem 3.-5. Tag eine hämorrhagische Verlaufsform ein: Darmblutungen, Bluterbrechen (Hämatemesis), Hautblutungen (bis hin zu Ekchymosen, kleinflächigen Blutungen), hämorrhagische Diathese. Die Letalität (Sterblichkeit) ist abhängig vom Virusstamm und beträgt zwischen zwei und 50 Prozent. Die Krankheit kann wohl auch inapparent verlaufen. Der Tod tritt meistens in der 2. Krankheitswoche auf, Todesursache Multiorganversagen.