a-Amanitin | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
AMAN
a-Amanitin
Urin
2 ml
LCMS

a-Amanitin

Allgemeines

Alpha-Amanitin kommt als Hauptgift in verschiedenen Arten von Pilzen natürlich vor. In Mitteleuropa zählen hierzu einige Vertreter der Knollenblätterpilze (grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides). Vergiftungen durch Amanita phalloides sind auch in aussereuropäischen Ländern, z. B. den USA und Australien, nicht selten. Der grüne Knollenblätterpilz wächst in der Zeit von Juli bis Oktober und wird für über 90 % aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich gemacht. Die tödliche Verzehrmenge liegt in der Größenordnung von 50 g eines Knollenblätterpilzes.
Amanitin hemmt in eukaryotischen Zellen die DNA-abhängige RNA-Polymerase II, die für die Synthese der mRNA benötigt wird. Dies führt zur Unterbrechung der Proteinbiosynthese und zum Zelltod. Wegen des ringförmigen Aufbaus des Amanitinmoleküls besteht Resistenz gegen Kochen und Trocknen und Abbau durch die Proteasen des Intestinaltrakts.
Pharmakodynamik: Die in die Hepatozyten aufgenommene Menge ist proportional der Toxinkonzentration im Serum. Unmittelbar nach Erreichen der Leber beginnt die Exkretion in die Galle, sodass der enterohepatische Kreislauf bei Massnahmen zur Toxinelimination zu berücksichtigen ist. Der grösste Teil der Amatoxine wird über die Niere ausgeschieden, ein Teil auch im Stuhl, ein Teil wird renal rückresorbiert.
Toxische Effekte: Das Vergiftungsbild zeigt typisch verlaufende Symptome. Nach einer symptomlosen Phase von 5-48 Stunden Eintritt von Übelkeit, Erbrechen, kolikartigen Bauchschmerzen, Diarrhoen, die später auch blutig werden. Nach 48-190 Std. erfolgt ein Anstieg der Transaminasen und ein Abfall des Quick. Der Tod durch Leberzerfallskoma/Multiorganversagen tritt nach ca. 5-7 Tagen ein. Die Therapie muss bei jedem zweifelhaften Pilzgenuß unmittelbar auch ohne Amanitinnachweis begonnen werden, wobei das klinische Bild entscheidend ist. Vergiftungen mit Amanita phalloides während der Schwangerschaft können zu intrauteriner Wachstumretardation der Kinder führen, bewirken aber nicht zwangsläufig Anomalien der Kinder.

Präanalyse

lichtgeschützt

Indikation

V.a. auf Intoxikation mit Amanitin-haltigen Pilzen.

Durchführung

nach Bedarf

Verwendung in