Allgemeines
Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure sind Metabolite von Styrol sowie von Ethylbenzol (leichtflüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe, BTXE2-Gruppe, Benzol-Toluol-Xylol-Ethylbenzol). Styrol wird eingesetzt in der Kunststoffindustrie sowie bei der Herstellung von Lösungsmitteln und Harzen.
Zu hohe Styrolbelastungen in der Atemluft schlagen sich als hohe Mandelsäure-Werte im Urin nieder. Zur arbeitsmedizinischen Überwachung von beruflich exponierten Personen ist die Messung der Metabolite im Urin aussagekräftiger als die Bestimmung der Schadstoffe im Blut selbst, da diese rasch metabolisiert werden. Die maximal zulässige Schadstoffkonzentration in biologischem Material (zum Beispiel Blut oder Urin) ist dabei durch den Biologischen Arbeitsstoff-Toleranz (BAT)-Wert festgelegt.
Die akute Intoxikation verursacht Schleimhautreizung, Schwindel, Schwächeanfälle. Symptome der chronischen Intoxikation sind Depressionen sowie Leber- und Nieren-Schäden Eine chronische Intoxikation führt in der Regel zu ZNS-Symptomen, gelegentlich zu Schleimhautblutungen.
Bewertung
Bei beruflicher Styrol-Exposition ist der biologische Arbeitstoleranzwert (BAT-Wert) von Phenylglyoxylsäure und Mandelsäure 600 mg/g Krea. Diese Angabe berücksichtigt die Exposition nach einer Arbeitsschicht oder mehreren Schichten.
Nach einer Ethylbenzol-Belastung resultiert ein Summen-BAT-Wert für Phenylglyoxylsäure und Mandelsäure von 800 mg/g Krea nach Expositionsende.
(Quelle: Technische Regeln für Gefahrstoffe, Biologische Arbeitstoleranzwerte, TRGS 903, 2004).