Allgemeines
Die biologische Wirkung der L-Ascorbinsäure beruht darauf, daß sie aufgrund des Redoxgleichgewichts mit der Dehydroascorbinsäure als Elektronendonator bzw. -akzeptor an vielen Stoffwechselsvorgängen beteiligt ist, z.B. an der Kollagensynthese und Dentinbildung, an der Hydroxylierung von Nebennierenrinden-Steroiden, Dopamin und Tryptophan, am enzymatischen Abbau von Fremd- und Arzneistoffen sowie am Abbau cyclischer Aminosäuren.
Physiologie: Vitamin C ist wasserlöslich. Ascorbinsäure wird vor allem im oberen Bereich des Dünndarms durch Vermittlung eines Tranportsystems resorbiert. 35-50% der täglichen Oxalatproduktion im Harn stammen aus der L-Ascorbinsäure. Der Tagesbedarf beträgt 75 mg, bei Säuglingen 30 mg.
Vorkommen: Obst und Citrusfrüchten, Grüngemüse, Paprika, Tomaten, Beeren, Leber, Kartoffeln und Milch. Anfällig gegenüber Erhitzen.
Klinische Symptome des Vitamin C-Mangels: Scorbut: Follikuläre Hyperkeratosen ähnlich dem Lichen pilaris, Hämorrhagien in und um Hornpfröpfe. Bei monatelangem Vitamin-C-Mangel kommt es zu Paradontitis, Gingivitis und schwammartigen Entzündungen des Gaumens, die zu hämorrhagischen Nekrosen, Blutungen und im weiteren Verlauf zum Zahnverlust führen, gleichzeitig Wundheilungsstörungen; Pädiatrie: infantiler Scorbut (Möller-Barlowsche Krankheit, in unseren Breiten selten) mit subperiostalen Blutungen in den langen Röhrenknochen, Schmelzdefekten an den Zähnen, Zahnfleischblutungen und Zahnausfall, weiterhin kommen Blutungen in Haut und Retina, Hämaturie, subdurale Hämatome oder Orbitalblutungen vor.
Präanalyse
Vitamin C ist ein sehr empfindlicher Parameter. Material (optimal Heparin-Plasma, alternativ Serum) gefroren versenden! Bei Anforderung mehrerer Untersuchungen bitte ein extra Röhrchen nur für Vitamin C einsenden.
Bewertung
Erniedrigte Werte: siehe Text
Indikation
Abklärung Hyperkeratosen, Zahnfleischerkrankungen
Schlüsselworte
Ascorbinsäure, scorbut, Moller Barlow
Verwendung in