Allgemeines
Vitamin B1 ist wasserlöslich und liegt fast ausschließlich als Thiaminpyrophosphat vor. Thiaminpyrophosphat ist Coenzym für die Decarboxylierung von alpha-Ketosäuren (Pyruvat, alpha-Ketoglutarsäure, alpha-Ketosäurederivate von Valin, Leucin, und Isoleucin) und die Transketolasereaktion. Thiamin wird im Darm rasch resorbiert und vorwiegend in der Leber in das Thiaminpyrophosphat (Coenzym) überführt. Beim Abbau wird das Thiaminpyrophosphat in der Niere dephosphoryliert und z.T. als freies Vitamin, oder nach Abbau in Form konjugierter Sulfatester ausgeschieden. Thiamin ist für alle Organe von Bedeutung, die Pyruvat und Lactat als Energiequelle verwenden (Herzmuskel) bzw. einen hohen Kohlenhydratumsatz oder einen hohen Bedarf an Acetylgruppen haben (Nervenzellen). Der Tagesbedarf beträgt 1,1-1,5 mg, ist aber abhängig von der Menge verzehrter Kohlenhydrate.
Vorkommen: Getreide bzw. Kornprodukte, Mehl, Fleisch, Leber, Hefe, Ei, Milch, Gemüse, Wurzeln. Thiamin wird durch Erhitzen leicht zerstört.
Klinische Symptome des Vitamin B1-Mangels: neurologisch: Polyneuropathie mit Neuritis, Areflexie, Paresen, Heiserkeit mit Stimmbandlähmung, degenerative Veränderung der zentralen und peripheren Nerven mit Muskelschwund (Trockene Form der Beri-Beri); cadial: im Rahmen einer Beri-Beri-Erkrankung: Herzinsuffizienz, Tachykardien, Ödeme an Rumpf, unteren Extremitäten und Ergüssen in serösen Höhlen (Nasse Form der Beri-Beri);
Präanalyse
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Bewertung
Hypervitaminosen sind selten und treten erst bei 100fach höherer Dosis auf. Symptome: Kopfschmerzen, Krämpfe, Lähmungen, Störungen der Erregungsbildung und -leitung des Herzens;
erniedrigte Werte: siehe Text oben
Indikation
V.a. Mangel oder Überdosierung
Schlüsselworte
Thiamin
Verwendung in