Salicylat | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
ASS
Salicylat
Serum
1 ml
HPLC

Salicylat

Allgemeines

z.B. Aspirin®
Die Wirkung der Acetylsalicylsäure beruht auf einer irreversiblen Hemmung der Prostaglandin-H2-Synthase, genauer der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2. Diese Enzyme katalysieren die Bildung von entzündungsverstärkenden Prostaglandinen und Thromboxan A2, das u. a. thrombozytenaktivierend wirkt. Die COX-1 wird durch Acetylsalicylsäure etwa 10-100 mal stärker gehemmt als die COX-2. Da Thrombozyten aufgrund des fehlenden Zellkerns keine Enzyme nachbilden können, ist die gerinnungshemmende Wirkung auf sie irreversibel - die Wirkungsdauer deckt sich daher mit der Überlebenszeit der Thrombozyten (8-11 Tage). Ein weiterer Wirkmechanismus ist die Hemmung der Cyclooxygenase: Aspirin verstärkt effektiv die Aktivität der Cytochrom P450-Isoformen CYP2E1 und CYP4A1 welche Arachidonsäure zu Epoxyeicosatriensäuren abbauen. Einige dieser Epoxyeicosatriensäuren gehören zu den endogenen Antipyretika, die die Fieberreaktion begrenzen.
Pharmakokinetik: Acetylsalicylsäure wird nach oraler Verabreichung schnell aus dem Magen und dem oberen Dünndarm aufgenommen und unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus (z.T. schon in der Magen- und Darmwand durch spezielle Esterasen) und hat eine orale Bioverfügbarkeit von etwa 70%. Im Körper wird sie innerhalb von 15 min. vollständig zu dem aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt, die eine längere Halbwertszeit von ca. 2-3 Stunden hat. Im Blut geht Acetylsalicylsäure zu 50 bis 70 % eine Bindung an Albumin ein. In der Leber erfolgt die Konjugation mit Glucuronsäure bzw. Glycin.

Bewertung

Um die Entzündungshemmung zu bewirken, sind hohe Acetylsalicylsäure-Dosen notwendig. So eingesetzt weist das Medikament viel längere Plasmahalbwertszeiten - über 20 Stunden - auf. Dies hängt damit zusammen, dass die Salizylat-ausscheidenden Vorgänge in ihrer Kapazität limitiert sind, d.h. von hohen Dosen gewissermassen überfordert werden.
Während niedrige (analgetische) Acetylsalicylsäure-Dosen zu Gesamtsalicylat-Plasmaspiegeln zwischen 30 und 100 mg/l führen, steigen diese Spiegel unter entzündungshemmenden Dosen überproportional, oft über die Toxizitätsgrenze von etwa 300 mg/l an. Auch in Vergiftungsfällen ist die limitierte Kapazität der Salizylatausscheidung dafür verantwortlich, dass der klinische Verlauf viel protrahierter verläuft, als man es von der Wirkungsdauer einer einfachen analgetischen Dosis ableiten könnte.

Indikation

Therapieüberwachung

Schlüsselworte

Acetylsalicylsäure

Verwendung in