Allgemeines
Der Retikulozyt entsteht im Knochenmark nach der Kernausstoßung aus orthochromatischen Normoblasten. Die Ausschüttung von Retikulozyten zeigt die effektive Erythropoese an, die sich von der totalen Erythropoese um den Anteil bereits zerstörter roter Blutzellen (ineffektive Erythropoese) unterscheidet. Bei starker Stimulation der Erythropoese, insbesondere bei hämolytischen Prozessen tritt der Retikulozyt bereits früher als normal ins periphere Blut über, so daß der Anstieg der Retikulozyten überproportional hoch ist und zur Überschätzung der Erythropoeseaktivität führen kann.
Bewertung
Erhöht: mechanische intravasale Hämolyse (Z.n. Herzklappenersatz);
erniedrigt: Myelodysplastisches Syndrom, Anämien (aplastisch, hämolytisch).
Indikation
Prüfung der effektiven erythropoetischen Knochenmarksaktivität
Verwendung in