Allgemeines
Zur Vereinheitlichung der Gerinnungsaktivitäten bei oral antikoagulierten Patienten wird die Ergebnisdarstellung von der WHO als INR-Wert (International Normalized Ratio) empfohlen, da er als standardisierbares Ergebnis bei der Prothrombinzeitbestimmung gilt. Hierbei wird die Gerinnungszeit der Patientenprobe in Relation zur Gerinnungszeit eines industriell hergestellten Kalibratorplasmas gesetzt. Um eventuelle Schwankungsbreiten auszugleichen, geht in die Berechnung ein chargenabhängiger Sensibilitätsfaktor (ISI-Faktor) ein. Der ISI-Wert drückt die Empfindlichkeit des im Labor verwendeten Reagenzes im Vergleich zu einem Referenz-Thromboplastin aus. ISI-Werte um ca. 1,0 bedeuten eine sehr gute Übereinstimmung mit dem WHO-Standard. Der ISI-Wert ist chargen- und geräteabhängig und wird im entsprechenden Beipackzettel deklariert.
Beziehung zwischen INR und Quick-Prozentwerten:
INR |
1,0 |
1,5 |
2,0 |
2,5 |
3,0 |
3,5 |
4,0 |
4,5 |
5,0 |
% |
100 |
51 |
33 |
25 |
20 |
16 |
14 |
12 |
11 |
Präanalyse
hämolysefrei
Bewertung
Quick-Wertabfall: Cumarintherapie, Hepatopathien (Leberzirrhose, Hepatitiden), Dysfibrinogenämie, Verbrauchskoagulopathie, HELLP-Syndrom, Hyperfibrinolyse, angeborener Mangel eines oder mehrerer Faktoren des Prothrombinkomplex, angeborener oder erworbener Faktor-V-Mangel, langes Stehenlassen der Probe.
Falsch hohe Quickwerte bei: Vitamin K-Therapie oder Vitamin K-haltiger Nahrung (z.B. Gemüse, Salat, Spinat).
Indikation
Suchtest bei V.a. plasmatische Gerinnungsstörungen (Faktormangel des Prothrombinkomplexes, Faktor V, Fibrinogen, bei Dysfibrinogenämien), Überwachung der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine, Marcumar), Verlaufskontrolle bei Vitamin-K-Mangelzustände und Lebererkrankungen.
Schlüsselworte
Thromboplastinzeit
Verfahren
Verwendung in