Allgemeines
Neisseria gonorrhoeae (gramnegatives Kokkenbakterium) ist der Erreger der häufigsten Geschlechtskrankheit, der Gonorrhoe (Tripper). Die Infektion erfolgt durch Intimkontakt. Mittels ihrer Pili heften sich die Gonokokken an die Mikrovilli der zilienfreien Epithelzellen und bewirken eine eitrige Entzündung mit reichlich polymorphkernigen Leukozyten.
Klinische Symptome: nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen machen sich bei genitaler Infektion des Mannes eitrige Entzündung und Schwellung der Urethramündung sowie Brennen beim Wasserlassen bemerkbar. Es kommt zum eitrigen Ausfluß, in dem die Erreger massenweise nachgewiesen werden können. Unbehandelt kann die Entzündung aszendieren und nach einigen Wochen Prostatitis mit Tenesmen bei der Harnentleerung auslösen.
Weitere Komplikationen sind Epididymitis (Infertilität!), Harnröhrenstriktur, bei der Frau Adexitis (Infertilität!), seltener auch Monarthritis, Endokarditis. Bei Neugeborenen ist die Infektion der Bindehaut durch eine an Gonorrhoe erkrankte Mutter heutzutage durch die Credé`sche Prophylaxe eine Rarität. Bei Erkrankung besteht nach IfSG Meldepflicht.
Immunität: Durch das Überstehen einer Gonorrhoe wird keine Immunität erworben.
Differentialdiagnose von weiteren STD-Erregern (sexuell transmitted diseases): Treponema pallidum, Chlamydia trachomatis, Haemophilus ducreyi, Mycoplasmen, Ureaplasma urealyticum; Herpes simplex Typ 2, Hepatitis B, Zytomegalievirus, Human- Papilloma-Virus, HIV1 und 2; Candida ssp., Phthirus pubis (Schamlaus), Sarcoptes scabiei (Krätze), ggf. auch Shigella/Salmonella ssp., Entamoeba histolytica, Lamblia intestinales u.a.
Präanalyse
Mögliche Materialien: Abstrich, Liquor (1 ml), Punktat (1 ml)
Schlüsselworte
Gonokokken
Verwendung in