Allgemeines
Leucin Erhöhungen im Serum/Plasma, aber auch Isoleucin und Valin sind erhöht bei MSUD (Maple syrup urine disease, Ahornsirpupkrankheit), der Nachweis von Allo-Isoleucin ist pathognomonisch, ebenfalls erhöht sind organische Säuren im Urin (entsprechende a-Ketosäuren der o.g. verzweigtkettigen Aminosäuren und alternative Metabolite)
MSUD-Varianten: klassische Form mit Manifestation in der ersten Lebenswoche. Intermediäre Form mit Manifestation im Säuglingsalter und milderen Symptomen. Intermittierende Form mit Symptomen nur bei z.B. interkurrenten Infekten, Operationen etc. Vitamin B1 (Thiamin) - responsive Form
Pathophysiologie: Die Krankheit wird verursacht durch verschiedene Defekte der verzweigtkettigen a-Ketosäuren-Dehydrogenase. Das ist ein Multienzymkomplex aus verschiedenen Untereinheiten (E1a und E1ß = BCKA-Decarboxilase, E2 = Dihydrolipoyl-Transacylase, E3 = Dihydrolipoyl-Dehydrogenase). Defekte wurden bisher nur in den Untereinheiten E1 und E2 beschrieben. An Cosubstraten werden Thiamin, a-Liponsäure, Coenzym A, Flavinadenindinukleotid und Nikotinamidadenindinukleotid benötigt. Durch den Block stauen sich zunächst die entsprechenden a-Ketosäuren an, über reversible Transaminierung auch die o.g. verzweigtkettigen Aminosäuren. Vor allem Leu und die entsprechende a-Ketosäure a-Ketoisocapronsäure erreichen exzessive Konzentrationen und haben den höchsten toxischen Effekt. Über reversible Transaminierung der a-Keto-ß-methylvaleriansäure, das in 2 chiralen Formen vorkommt, entsteht das pathognomonische Allo-Isoleucin. Häufigkeit und Vererbung: autosomal-rezessiv, ca. 1 : 200000 in Europa.
Schlüsselworte
MSUD, Ahornsirupkrankheit