Allgemeines
Ketamin ist ein chirales Cyclohexanderivat, verwandt mit Phencyclidin (PCP) und dem Opioid Tramadol. Es wirkt am Glutamat-NMDA-Rezeptorkomplex antagonisierend cholinerg sowie schwach agonistisch an Opioidrezeptoren mit Affinität zu GABA-Rezeptoren. Weiterhin hemmt es die periphere Wiederaufnahme von Katecholaminen, wie Noradrenalin und Dopamin an der synaptischen Endplatte mit Verstärkung endogener und exogener Katecholamineffekte.
Anwendungen: als Narkoleptikum und Analgetikum in der Notfallmedizin. Vorteilhaft ist dabei die kreislaufstabile Wirkung im Gegensatz zu anderen Anästhetika, weshalb Ketamin oft bei Patienten mit gravierenden Verletzungen, die aufgrund eines Blutverlustes instabile Kreislaufverhältnisse aufweisen, eingesetzt wird. Aufgrund der psychotropen Nebenwirkungen erfolgt die Anwendung meist in Kombination mit einem Benzodiazepin. Auf Grund seiner dissoziativen, bewusstseinsverändernden Wirkung ist Ketamin als Partydroge bekannt. Zu den Nebenwirkungen zählen kurze Bewußtlosigkeitszustände (Ketamin-Loch) sowie das Auftreten von albtraumartigen Szenen (Horrortrips) und Tunnelvisionen.
Verwendung in