Faktor V-Genmutation (Leiden-Mutation) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
FA5ZH
Faktor V-Genmutation (Leiden-Mutation)
OMIM: 188055
EDTA-Blut
3-5 ml
PCR

Faktor V-Genmutation (Leiden-Mutation)

Allgemeines

Jährlich sind 0,1% der Bevölkerung von Thrombosen betroffen. Eine der physiologischen Ursachen dafür kann die stark herabgesetzte Aktivität von Gerinnungsinhibitoren wie AT3, Protein C und Protein S sein. Neben diesen Bestimmungen steht ein Testsystem zur Verfügung, mit dem sich die inhibitorische Aktivität von Protein C  - APC-Resistenz -  bestimmen läßt. Diese wird sowohl durch exogene als auch durch genetische Faktoren beeinflußt.
Einer der genetischen Ursachen der pathologischen APC-Resistenz ist eine Mutation im Faktor-V-Gen, sie ist häufigste bekannte angeborene Ursache für eine thrombembolische Erkrankung. Durch diese Mutation wird im Faktor-V-Protein an Position 506 Arginin durch Glutamin ersetzt (G1691). Dies ver­ändert die proteolytische Spaltstelle - den Wirkort des aktivierten Protein C - und führt so zu ei­ner verlängerten Halbwertszeit und einer erhöhten koagulatorischen Wirkung von Faktor V. Auf Genom-Ebene wird diese Veränderung nach dem Ort der Entdeckung als Faktor V Leiden - Muta­tion be­zeichnet. Unabhängig vom Funktionstest - APC-Resistenz - kann diese Veränderung in der humanen DNA molekularbiologisch nachgewiesen werden.

Bewertung

Ergebnisse und Interpretation:

normaler Genotyp

keines der beiden Faktor-V-Allele trägt die Leiden-Mutation

heterozygot mutanter Genotyp

eines der Faktor-V-Allele trägt die Leiden-Mutation
Bereits bei heterozygoten Merkmalträgern liegt ein ca. 7-fach erhöhtes Thromboserisiko vor, so daß zusätzliche, exogene Risikofaktoren vermieden werden sollten.

homozygot mutanter Genotyp

beide Faktor V Allele tragen die Leiden-Mutation
Homozygote Patienten tragen ein ca. 80-fach erhöhtes Thromboserisiko. Wegen der Vererbbarkeit der Faktor-V-Leiden-Mutation sind mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Familienmitglieder davon betroffen und sollten in die Untersuchung eingeschlossen werden.

Indikation

V.a. Thrombose-Prädisposition (z.B. bei geplanter oraler Kontrazeption), bei familiär gehäuften Thrombembolien, bei Auftreten von Thrombembolien in jungem Lebensalter, erniedrigte oder grenzwertige APC-Resistenz (kann durch Kontrazeptiva beeinflußt sein)

Schlüsselworte

G1691A, 188055, Arg506Gln, R506Q, G1691A, 1691, Leiden

  • Patienteneinwilligung erforderlich

Verwendung in