Ethylglucuronid

Allgemeines

Ethylglucuronid (ETG), einer neuer Marker für Alkoholkonsum Alkoholismus ist ein großes gesellschaftliches Problem und hat wegen der toxischen Wirkung des Ethanols auf viele Organsysteme ein erhebliche medizinische Bedeutung. Eindeutige Marker für einen Alkoholkonsum/Abusus sind jedoch eher kritisch zu beurteilen. Ethylalhohol wird zum größten Teil über die Leber abgebaut und der direkte Nachweis von Ethanol (Blutalkohol-Spiegel) im Blut ist nach einem Alkoholkonsum auf wenige Stunden beschränkt (Abbau ca. 0.1-0.3 Promille pro Stunde). Andere Marker werden erst nach Wochen oder Monaten positiv.
Diese diagnostisch Lücke füllt nun zum Teil das Ethylglucuronid.
Ethylglucuronid ist ein spezifisches Stoffwechselprodukt, das im Körper nur nach einem Konsum von Alkohol entsteht. Es wird jedoch wesentlich langsamer als Ethanol selbst abgebaut und über die Niere ausgeschieden. Im Vergleich zur Ethanol-Konzentration liegt das Maximum der Ethylglucuronid-Konzentration im Blut ca. 2-4 Stunden nach dem Ethanolmaximum. Je nach aufgenommener Alkoholmenge läßt sich das EtG im Serum noch bis zu 36 Stunden nachweisen. Die Höhe des EtG-Spiegels läßt Rückschlüsse auf den maximalen Blutalkohol-Spiegel zu. Bei mehr als 5 mg/l EtG hat der Blutalkohol-Spiegel mindestens 1.6 Promille betragen. Noch länger, nämlich bis zu 4 Tagen nach einem Alkoholkonsum ist das Ethylglucuronid im Urin nachweisbar.
 

Bewertung der Marker: Die Bestimmung des Blutalkohol-Spiegels und von Ethylglucuronid beweisen den Konsum von Alkohol. GGT und MCV sind Langzeitmarker, die aber auch ohne Alkoholkonsum pathologische Werte erreichen können. Die Spezifität von CDT wird unterschiedlich diskutiert. Beweisend für einen Alkoholabusus ist ein erhöhtes CDT für sich allein jedoch nicht.