Allgemeines
Hauptursachen von Kohlenmonoxid-Vergiftungen sind Autoabgase ("Garagentod") sowie falsch oder defekt installierte Heiz- und Kochgeräte auf Verbrennungsbasis. Die pathologische Wirkung von CO beruht auf seiner bis zu 240-fach höheren Affinität zu den O2-Bindungsstellen am Hämoglobin als O2 selbst, so daß das zweiwertige Eisen im Hämoglobin blockiert wird. Dies führt zu einer Linksverlagerung der O2-Anlagerungskurve, wodurch die Abgabe des noch vom Hämoglobin transportierten Sauerstoffs an die Gewebe gestört wird und metabolisch gebildete Kohlensäure, die durch HbCO nicht abtransportiert werden kann, angestaut wird. Aufgrund der Reversibilität dieser Reaktion kann die Funktionsfähigkeit des Hämoglobins durch Atmung CO-freier Luft oder reinem Sauerstoff wiederhergestellt werden.
Symptome: Bei geringen HbCO-Konzentrationen (<20%) treten leichter Kopfschmerz, Mattigkeit, Unwohlsein, Herzklopfen auf. HbCO-Konzentrationen zwischen 20 und 60% führen zu Schwindel, Bewußtlosigkeit, sinkender Körpertemperatur, Lähmungen, Kreislaufkollaps und Cheyne-Stokes'scher Atmung, kirschrotem Aussehen von Blut und Gewebe. HbCO ist tödlich, hängt aber von der Schwere der körperlichen Arbeit und dem Hämoglobinbestand ab.
Therapie: Verbringen in CO-freie Luft; bei Atemstillstand Atemspende; keine Gabe zentraler Analeptika; Zufuhr von reinem Sauerstoff; Atemwege freihalten (evtl. Antibiotikaprophylaxe); Kreislauf und Körpertemperatur normalisieren; Acidose korrigieren.
Präanalyse
Die Aufbewahrung von EDTA-Vollblut für die Untersuchung sollte im Kühlschrank (bei 3°C) oder tiefgefroren erfolgen, eine stärkere Lichtexposition der Probe unterbleiben. Der Gesamtgehalt des CO der Probe kann so Wochen bis Jahre konstant bleiben.
Indikation
CO-Vergiftung
Schlüsselworte
CO-HB, Carbomonoxy - Hb, Kohlenmonoxid, Carboxyhemoglobin
Verwendung in