Chloramphenicol | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
CLAMP
Chloramphenicol
Serum
1 ml
HPLC

Chloramphenicol

Allgemeines

Posifenicol®
Chloramphenicol ist ein Translationshemmer, wirkt also blockierend auf die Knüpfung der Peptidbindung, das heißt hemmend auf die Peptidyltransferaseaktivität, Bindung an die 50S-Untereinheit der bakteriellen 70S-Ribosomen. Es ist ein bakteriostatisches Antibiotikum. Hierbei ist es gut gewebegängig, auch durch die Plazenta und in die Muttermilch. Aufgrund von in seltenen Fällen (1:6.000 bis 1:36.000) auftretenden, potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen (irreversible Schädigung des Knochenmarks (aplastische Anämie), wird Chloramphenicol heute nur noch nach sorgfältiger Abwägung als Reserveantibiotikum verwendet.
Anwendungen sind schwere, sonst nicht zu beherrschende Infektionskrankheiten wie Typhus, Paratyphus, Pest, Fleckfieber, Ruhr, Diphtherie und Malaria. Außerhalb dieser Indikation ist es noch in Augen- und Ohrentropfen, wegen guter Gewebegängigkeit auch in Augensalben und Dermatotherapeutika zu finden.
Pharmakokinetik: Chloramphenicol wird bei oraler Gabe schnell und vollständig resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt bei oraler Verabreichung 80%, nach intramuskulärer Injektion 70%. Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 50% und 60%. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Erwachsenen mit normaler Leber- und Nierenfunktion 1,5-3,5 Stunden, bei Kindern und Jugendlichen 3-6,5 Stunden, bei Neugeborenen 24 Stunden oder länger. Die Elimination erfolgt zu 90% über eine Konjugation an Glucuronsäure. Bei Erwachsenen mit gestörter Nierenfunktion verlängert sich die Plasmahalbwertszeit auf 3-4 Stunden, bei schweren Leberfunktionsstörungen auf 4,6-11,6 Stunden.

Indikation

Therapiekontrolle

Verwendung in