Allgemeines
Benzol (synonym Benzen, Cyclohexa-1,3,5-trien) ist eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch. Es ist das einfachste und zugleich klassische Beispiel für aromatische Kohlenwasserstoffe. Benzol ist krebserregend und wurde deshalb als Lösungsmittel durch die weniger gefährlichen methylsubstituierten Benzole Toluol und Xylol weitgehend ersetzt. Benzol wird heute deshalb fast nur noch als Rohstoff zur Herstellung einiger Industriechemikalien verwendet. Als erdölbedingter Begleitstoff darf Benzol in Deutschland noch bis zu 1% im Autokraftstoff Benzin enthalten sein.
Metabolismus: Benzol wird im Gehirn, Knochenmark und Fettgewebe gespeichert. Es wird nur langsam über die Niere ausgeschieden. Der Abbau erfolgt über verschiedene Umbauprodukte wie das Brenzcatechin, Phenol, Hydrochinon und Benzochinon. Das Hauptausscheidungsprodukt ist schließlich die Phenylmercaptursäure (=nachweisbarer Biomarker, synonym N-Acetyl-S-phenylcystein). Siehe auch Metabolite: t,t-Muconsäure (TTMA) u. S-Phenylmercaptursäure (SPMA).
Toxizität: Benzoldämpfe sind beim Einatmen giftig; die Symptome akuter Vergiftungen treten erst bei relativ hohen Konzentrationen ein. Leichte Vergiftungen äußern sich in Schwindelgefühl, Brechreiz, Benommenheit und Apathie. Bei einer schweren Vergiftung kommt es zu Fieber und Sehstörungen bis hin zu vorübergehender Erblindung und Bewusstlosigkeit. Bei der so genannten Benzolsucht, die beim Einatmen von Benzol eintreten kann, kommt es zu Trunkenheits- und Euphoriegefühlen. Benzol kann bei längerer Einwirkung auf den Organismus zum Tod führen. Die Giftwirkung ebenso wie die karzinogene Wirkung ist auf die Bildung eines Epoxid-Metaboliten zurückzuführen. Eine chronische Exposition kleinerer Benzolmengen führt vor allem zu Schädigungen der inneren Organe und des Knochenmarks.
Präanalyse
spez. Abnahmesystem
Schlüsselworte
S-Phenylmercaptursäure, TTMA, SPMA, Muconsäure, t,t
Verwendung in