Allgemeines
Das Alpha-1-Fetoprotein (AFP) ist ein Glykoprotein, dessen Konzentration im Fruchtwasser und im mütterlichen Serum bei offenen Neuralrohrdefekten erhöht ist. Es wird beim Feten zunächst vom Dottersack und später von der embryonalen Leber gebildet. Über den Urin wird es von dem Feten in das Fruchtwasser abgegeben und gelangt von dort aus über die Placenta in das Blut der Mutter. Sowohl im mütterlichen Serum als auch im Fruchtwasser zeigt die Konzentration von AFP während der Schwangerschaft einen charakteristischen Verlauf.
Beim Vorliegen eines Neuralrohrdefektes, gelangen zusätzlich größere Mengen AFP mit dem fetalen Liquor oder über offene Flächen in das Fruchtwasser und von dort häufig auch in das mütterliche Serum, so daß die Konzentration deutlich erhöht wird. Mit Hilfe dieses Parameters können dann Fehlbildungen des Rückenmarks und des Gehirns, aber auch andere Missbildungen wie Omphalocelen, Duodenal- und Ösophagusatresien oder ein bevorstehender oder bereits erfolgter intrauteriner Fruchttod erkannt werden.
Präanalyse
Das günstigste Schwangerschaftsalter für die biochemischen Untersuchungen (AFP und AChE) liegt zwischen der 14. und 19.SSW.
Bewertung
Erhöht: bei Neuralrohrdefekt. Ein vollständiger Ausschluss eines Neuralrohrdefektes ist auch bei unauffälligem AFP-Wert nicht möglich.
Indikation
V.a. Neuralrohrdefekt beim Feten bei erhöhtem Serum-AFP Wert.
Verwendung in